Herzlichen Dank an Martin Skiba, Jörg Singer und Henryk Ibe-Meinhardt für die perfekt organisierte Konferenz in und um die Nordseehalle auf Helgoland, inklusive Ausfahrt mit der MS Helgoland.
Vom Festland angekommen
Mit über 130 Teilnehmenden und über 20 hochkarätigen Sprecherinnen und Sprechern aus Wirtschaft und Politik waren die WFO-Helgoland-Konferenztage vom vom 29. August bis 30. August 2024, wie jedes Mal, ein sehr wertvolles Treffen für den deutschen Offshore-Windmarkt. Dieses Mal mit einem Blick nach Belgien.
Eröffnet wurde das 13. Wirtschaftsforum Offshore-Wind auf Helgoland von Jörg Singer und Joschka Knuth, Staatssekretär für Energiewende Schleswig-Holstein, bei strahlendem Wetter mit einem ersten Grußwort vor der Nordseehalle.
Unter dem Motto „Neue Inseln für Nordeuropa“ eröffnete die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten das 13. Wirtschaftsforum Offshore-Wind auf Helgoland. Die belgische „Prinzessin-Elisabeth-Insel“ wird die erste Energieinsel der Welt und soll bis 2026 fertiggestellt werden. Sie soll bis zu 3,5 GW aus dem nahe gelegenen Offshore-Windgebiet, der Prinzessin-Elisabeth-Zone, aufnehmen. Dieser neue OWP werde bis Ende 2028 in Betrieb sein. Dania Röpke, Unterabteilungsleiterin Stromerzeugung beim BMWK und der Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Prof. Helge Heegewaldt, hielten ebenfalls Eröffnungsreden.
Den ersten Vortrag „Strommarktdesign: Status quo der Diskussion und Ausblick“ präsentierte Prof. Dr. Lion Hirth, Professor für Energiepolitik an der Hertie School, Berlin.
Jürgen Trittin, ehemaliger Bundesumweltminister, signierte für die Teilnehmenden sein Buch, eine Politische Autobiografie mit dem Titel „ALLES MUSS ANDERS BLEIBEN“.
Lösungsbedarf für entscheidende Herausforderungen beim Ausbau der Offshore Windenergie
Die Panel-Diskussion nach der Kaffeepause „Änderungsbedarf bei regulatorischen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Offshore Windenergie“, moderiert von Martin Skiba, machte deutlich, dass im Hinblick auf ausreichende Hafenkapazitäten und eine benötigt gut aufgestellte Zulieferindustrie noch Lösungen fehlen, die im Gesetz berücksichtigt werden sollten. Hier fehlen Antworten auf Fragen zu Qualitätskriterien in der Ausschreibung und zur Finanzierung.
Offshore Windkraftwerke live und ein spannender Abendempfang
Der Abendempfang auf der MS Helgoland war ein echtes Erlebnis. Wetter, Licht und Rahmen waren ideal für Freunde und Freundinnen der Windenergie auf See. An Bord sprachen Prof. Dr. Martin Skiba und Jürgen Trittin im Interview-Stil zum Thema „Energiepolitik im Wandel der Zeiten“. Die Perspektiven des ehemaligen Bundesumweltministers auf die Energiewende und den Ausstieg aus der Atomenergie des Bundesumweltministers a.D. waren spannend und eine Bereicherung für die diesjährige Konferenz.
Angekommen bei den Offshore-Windparks vor Helgoland, präsentierten sich die Offshore Windkraftanlagen nicht nur in einem atemberaubenden Licht, sondern auch ihre Verfügbarkeit. Im Anschluss an das Dinner präsentierte Heli-Service ein Live Hoisting und Titan Wind Energy unterstützte das Netzwerken mit den passenden Getränken. Alles in allem ein fantastischer Abend.
Energieversorgung der Zukunft und Operational Excellence
An zweiten Tag startete der CEO von Otary mit einem Impulsvortrag, gefolgt von Martin Neubert von CIP. Die Panel-Runde, bestehend aus Vertretern von Gascade, TenneT, CIP und Otary, moderiert von Jörg Singer, widmeten sich dem Oberthema der Vernetzung der Meere und Energieinseln. Schwerpunktthemen waren die grenzübergreifende Versorgung mit Strom und Wasserstoff sowie die besondere Rolle, die Energieinseln dabei einnehmen können.
Im Anschluss ging es um „Operational Excellence“ mit Vorträgen von EnBW, OFFCON GmbH/Wallaby Boats GmbH, Venterra Group und TÜV Nord. Das Thema wurde dann von Andrew Yardley von ORE Catapult mit der Preisverleihung „Bestes Offshore-Windkraftwerk in Betrieb 2023“ fortgesetzt. Der Gewinner war EnBW’s Albatros Offshore Windkraftwerk. Jürgen Trittin übergab den Preis an EnBW.
Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen wurden „Open Harbour“-Touren zum Seenotrettungskreuzer Hermann Marwede und zur Leitwarte von RWE angeboten.
Ich habe mir erstmals nach meinen Konferenzteilnahmen ab 2013 einen Tag im Helgoland-Touristenprogramm gegönnt. Die WFO-Helgoland-Konferenz ist immer wieder inspirierend. Für meine nächste Teilnahme wünsche ich mir nur zwei Dinge: Mehr Themen der Offshore-Wind-Zulieferindustrie und eine höhere Frauenquote unter den Teilnehmenden. Unterm Strich war ich, wie immer begeistert und danke den Veranstaltern erneut für eine erstklassige Offshore-Wind-Konferenz!
Bild mit Jürgen Trittin: Photocredit Kevin Winiker Photostudio Ottensen